Von Yvonne von Hunnius
Schlieren belegt im aktuellen Städteranking schweizweit den 20. Platz. Ein Beweis für die rasante Entwicklung der Stadt vor den Toren von Zürich: von einem Industriestandort hin zu einer Metropole für Dienstleistungen, Forschung, Technologie mit Fokus auf Startups.
Keine Stadt der Deutschschweiz hat sich im letzten Jahr dermassen als Magnet erwiesen: Schlieren ist laut dem Bilanz-Städteranking 2021 um 5,8 Prozent gewachsen und zählt nun eine Einwohnerschaft von knapp 20 000 Menschen. Und das – wohlbemerkt – bei 18 500 Arbeitsplätzen und etwa 1200 Unternehmen. Im Schweiz-Vergleich von 162 Städten steht Schlieren zum wiederholten Mal auf Rang 20. Um diese Werte zu erreichen, braucht es weit mehr als die Nähe zur Weltstadt Zürich, die im Ranking seit langem den ersten Platz belegt. Generell gewinnen die Agglomerationsstädte rund um Zürich an Attraktivität als eigene Zentren. Das bestätigen die Immobilienexperten von Wüst Partner, die das jährliche Städteranking für das Wirtschaftsmagazin Bilanz durchführen. Für Schlieren heben sie insbesondere die hohe Startup-Dichte hervor und betonen sie, dass Schlierens Renommee stetig wachse. Dabei sind die Aussichten positiv – etwa durch die Limmattalbahn, die 2022 fertiggestellt wird.
Fokus liegt auf Biotech, Medtech und ICT
Grosser Vorteil Schlierens ist: Die Schwerpunkte seiner Wirtschaft entsprechen Zukunftstrends. Und diese sollen laut einer brandneuen Wirtschaftsstrategie in den Jahren 2021 bis 2025 weiter proaktiv ausgebaut werden. Das Biotech-Cluster in Schlieren mit Zentrum im Bio-Technopark ist international bekannt und zieht laufend Startups und etablierte Akteure an. Zudem sollen in Schlieren auch Cluster im Bereich Medtech und Gesundheitswesen sowie in der ICT hinzukommen.
Schlieren als erste Adresse für Startups
Ein wichtiger Aspekt der aktuellen und künftigen Strategie ist die Stadt als Startup-Standort. Der Schlieremer Standortförderer Albert Schweizer sagt: «Schlieren soll Startup-City Nummer eins der ganzen Schweiz werden.» Schweizer setzt sich seit über 20 Jahren für den Wirtschaftsstandort an der Limmat ein und ist erster Ansprechpartner für alle Ansiedlungsfragen. Mit seinem Team arbeitet er auch daran, dass in Schlieren noch mehr Raum für etablierte und junge Unternehmen zur Verfügung steht. Künftig sollen lokale Areale wie die Gasi, das Geistlich-Areal, die Wagi, Rüti und weitere massgeschneiderte Entwicklungsstrategien erhalten.
Was aktuell in der Schlieremer Startup-Szene läuft, zeigt allein das Institut für Jungunternehmen (IFJ): Im Juni 2021 hat es seinen neuen startup space im ehemaligen Zühlke-Gebäude beim Rietpark in Schlieren bezogen. Auf 4500 Quadratmeter finden sich unter anderem ein Kongresssaal, diverse Seminarräume und 400 Arbeitsplätze.