Von Mario Jenni, BIO-TECHNOPARK® Schlieren-Zürich
Der Bio-Technopark zählt heute über 40 Life-Science-Firmen. Einige davon wurden von grossen Konzernen aufgekauft, sind aber weiterhin in Schlieren tätig und bauen ihren Standort weiter aus. Zusammen mit vielen Forschungsgruppen der Universität Zürich und des UniversitätsSpital Zürich ist ein innovativer Mix aus ganz jungen und etablierten Firmen sowie akademischen Forschungsgruppen entstanden. Alleine die Unternehmen vor Ort beschäftigen über 700 Mitarbeitende. Der Bio-Technopark unterstützt Jungunternehmende und fördert den Austausch zwischen Start-ups, etablierten Firmen und universitären Forschungsgruppen. Die Vermietung von Laborräumlichkeiten erfolgt durch zwei Immobilienpartner, allen voran durch das Gewerbe- und Handelszentrum Schlieren AG, das in den vergangenen Jahren hohe Investitionen in den Ausbau einer beispielhaften Laborinfrastruktur getätigt hat. Beachtung erhielt der Bio-Technopark unter anderem dank erfolgreicher Verkäufe von Start-ups an Grosskonzerne und international tätige Firmen wie Roche, Novartis, J&J, GSK, Pfizer, Thermo Fisher Scientific, Cell Medica, Sunstar und
Heptares. Beachtliche Finanzierungsrunden, der Börsengang von Molecular Partners und erfolgreiche Produktentwicklungen machten ebenfalls Schlagzeilen.
So wurde der ETH-Spin-off Glycart, der auf Antikörper spezialisiert war, im Jahr 2005 von Roche für CHF 235 Mio. übernommen. Acht Jahre später erhielt das bei Roche Glycart entdeckte, neue Medikament gegen chronische lymphatische Leukämie Obinutuzumab von der FDA die Zulassung für die USA mit dem Status «Therapiedurchbruch» – als erstes Medikament überhaupt.
Die physische Nähe zur akademischen Forschung ist für die Spin-offs aber auch nach der Inkubationsphase wichtig. Ein schönes Beispiel effizienter translationaler Medizin stellt die Zusammenarbeit der Universität Zürich mit dem UniversitätsSpital Zürich und der Industrie im Bereich der Entwicklung neuer Therapien gegen Alzheimer-Demenz dar. Die vom Institut für Regenerative Medizin (IREM) an der Universität entdeckten Antikörper gegen Alzheimer-Demenz wurden bei Neurimmune, einem Spin-off der Universität, re-engineered und werden in Zusammenarbeit mit Biogen, einem der grössten Biotech-Unternehmen der Welt im Rahmen von klinischen Studien in Patienten getestet. Eine wichtige Rolle bei der Ermittlung des Therapieerfolges spielt ein topmoderner integrierter PET-/MR-Scanner der Universität und des UniversitätsSpitals. Der PET-/MR-Scanner ist ein Kombinationsgerät für die molekulare Bildgebung, das Positronen-Emissions-tomografie (PET) und Magnetresonanztomografie (MR) vereinigt. Das CT/PET/MR-Zentrum ist eines von insgesamt nur drei weltweiten Zentren mit dieser neuen Technologie und befindet sich zusammen mit dem IREM und Neurimmune im Bio-Technopark.
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