Die Themen Energie und Nachhaltigkeit spielerisch erlebbar machen:
Dieses Ziel steckten sich Mirjam West und Onur Yildirim vom Institut für Nachhaltige Entwicklung der ZHAW. Herausgekommen ist das Virtual-Reality-Spiel «Virtual Energy Hero».
Von Dominic Bleisch
Die Energiestrategie 2050 ist für viele Menschen noch ein ziemlich unbekannter Begriff. Das wollten Mirjam West und Onur Yildirim Ende 2017 ändern, als sie mit der Entwicklung von «Virtual Energy Hero» begannen. Dabei handelt es sich um ein computerbasiertes Spiel, bei dem der Betrachter dank einer Virtual-Reality-Brille in die dreidimensionale Welt des kauzigen Maskottchens Oskar eintauchen kann. Gemeinsam fliegen sie in einem Heissluftballon über die Stadt Winterthur. Dabei macht man Halt an verschiedenen Orten, bei denen knifflige Fragen zu Themen wie erneuerbare Energien, Mobilität oder Energieeffizienz zu lösen und Massnahmen zu treffen sind. Die technische Umsetzung führte das Start-up Cymmersion durch. «Mit Virtual Reality können wir bei abstrakten, jedoch ganz alltäglichen Themen wie Energie eine neue Perspektive schaffen», erklärt Onur. In der virtuellen Welt ist alles möglich. Unsichtbares wird sichtbar. Noch nicht Realisiertes kann bereits erlebbar gemacht werden. Dieses Potenzial wurde im Spiel noch nicht ausgeschöpft. Das soll sich ändern.
Neue Version in Planung
Anfang Juli 2018 folgte für den «Virtual Energy Hero» an der Nacht der Technik die Feuertaufe. Dafür bauten Mirjam und Onur mit dem Start-up Wiederverwerkle einen Ballonkorb nach, um den Spielenden ein möglichst realitätsnahes Erlebnis zu verschaffen. Mit Erfolg: Seither führte Oskar nicht nur an der ZHAW, sondern auch an anderen Events wie der Startup Night in Winterthur oder den VR DAYS in Zürich Jung und Alt durch die virtuelle Welt. «Die Menschen haben viel Freude daran. Auch ein fast 80-jähriger ehemaliger Ballonfahrer testete das Spiel voller Begeisterung», erzählt Mirjam.
Nun werden die beiden wissenschaftlichen Assistierenden das Spiel gemeinsam mit der Stadt Winterthur weiterentwickeln. Es wird darum gehen, Smart Cities und die Rollen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner verständlich und erlebbar zu machen. «Das gesamte Spiel soll noch interaktiver werden. Wir möchten ein positives Lernerlebnis vermitteln und die Spielenden zum virtuellen und realen Mitmachen animieren», sagt Mirjam. Läuft alles wie geplant, wird Oskar Ende 2019 in einer neuen Version über die Dächer der Smart City Winterthur fliegen.
Kontakt
ZHAW School of Engineering
Mirjam West (wesm@zhaw.ch)
Onur Yildirim (yild@zhaw.ch)
Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE)
www.zhaw.ch/ine