Neurodata Lab hat eine Software entwickelt, mit der die Gefühle von Menschen anhand von Videoaufnahmen analysiert werden können. Die amerikanische Jungfirma hat jüngst eine Filiale in Root eröffnet und auch die Gefühle der Bundesräte unter die Lupe genommen.
Die Software von Neurodata Lab kann anhand von Video- und Tonmaterial Gefühle von Menschen analysieren. Dafür zieht sie Stimme, Mimik, Gestik und Körperbewegungen der gefilmten Menschen in Betracht. Diese Elemente werden in Echtzeit mit selbstlernenden Algorithmen und neuronalen Netzwerken analysiert. Das System kann dabei rasch dazulernen. «Je mehr Trainingsdaten wir haben, desto besser werden die Resultate», erklärt Forschungsleiterin Olga Perepelkina gegenüber der «Basler Zeitung».
Die in Florida ansässige Firma unterhält eine Forschungsabteilung in Moskau und hat zuletzt auch eine Filiale in Root eröffnet. Für baz.ch/Newsnet hat Neurodata Lab auch 805 Reden von den Bundesrätinnen und Bundesräten im laufenden Jahr untersucht.
Perepelkina sieht eine grosse Zukunft für die computergestützte Gefühlsanalyse. So soll diese etwa Robotern helfen, besser zu verstehen, was das Gegenüber meint. Gleichzeitig sollen so auch Roboter selber menschlicher kommunizieren können. Aber auch Autos könnten künftig dank der Software analysieren, ob mit dem Fahrer alles in Ordnung ist und bei Bedarf die Notbremse ziehen. Denkbar sei zudem eine Analysetechnik für Arbeitgeber bei Vorstellungsgesprächen. ssp