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Wieso sich ein VPN lohnt

VPNs sind vor allem als praktische Möglichkeit bekannt, um in Ländern mit starker Medienzensur auf das freie Internet zuzugreifen. Doch für Reisende gibt es noch eine Reihe anderer gewichtiger Gründe, sich vor der Abreise die passende Software auf Handy und Laptop zu installieren. Hier verraten wir die fünf wichtigsten.

Nachdem äthiopische Studenten bei der nationalen Hochschulprüfung über Social Media gespickt hatten, wurden während der letztjährigen Prüfungstage kurzerhand im ganzen Land Facebook und Twitter gesperrt. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate blockieren VoiP-Dienste, damit die Einwohner nicht kostengünstig über Skype oder Whatsapp telefonieren. Chinas Fehde mit Google wiederum sorgt dafür, dass westliche Android-Nutzer im Reich der Mitte keine neuen Apps installieren können.

Das ist nur eine kleine Auswahl. Sie zeigt aber: Netzsperren sind weltweit auf dem Vormarsch. Bereits vor einigen Jahren warnte «Reporter ohne Grenzen», dass weltweit jedem dritten Internetnutzer der freie Netzzugang verwehrt werde. Opfer sind in erster Linie Einheimische. Aber auch Touristen und Geschäftsreisende sind betroffen, da es im Vorfeld häufig schwer zu ermitteln ist, welche Dienste konkret blockiert werden.

In diesem Artikel wollen wir jenseits der politischen Zensur fünf typische Szenerien vorstellen, in denen sich ein VPN-Tunnel für Reisende als ausgesprochen nützlich erweist:

Was ist ein VPN?

Die Abkürzung steht für «Virtual Private Network». Die Funktionsweise lässt sich am besten mit einem Tunnel veranschaulichen: Alle Daten, die ein Internetnutzer empfängt oder verschickt, werden mittels Software verschlüsselt auf die Datenautobahn geschickt und erst bei der Ausfahrt entschlüsselt. Das macht sie weitgehend abhörsicher.

Für Reisende wichtiger ist jedoch, dass die meisten VPN-Provider auf der ganzen Welt ihre Server verteilt haben. Wer also beispielsweise einen Tunnel vom Zensurweltmeister China in die Schweiz einrichtet, kann so auf alles zugreifen, was Nutzer in der Schweiz sehen. So funktioniert Facebook auch in China.

Situation 1:

Offene Hotspots

Viele Hotels und Restaurants bieten Wi-Fi-Hotspots an. Da sie helfen, teure Roaming-Kosten zu vermeiden, sind sie generell sehr beliebt. Das Problem: Bei schlechter oder nicht vorhandener Verschlüsselung ist es für Hacker ein Kinderspiel, den Datenverkehr abzufangen, einschliesslich Passwörter.

Dank der Tatsache, dass inzwischen viele Websites auf eine SSL-Verschlüsselung (erkennbar am https in der Adresse) zurückgreifen, konnte diese Gefahr zwar entschärft werden. Ein abhörsicherer VPN-Tunnel schafft aber noch immer zusätzliche Sicherheit bei der Übertragung persönlicher Daten.

Situation 2:

Medienrestriktionen

Wer sich im Ausland durch das Medienangebot von SRG oder Netflix durchklickt, wird schnell feststellen, dass bestimmte Angebote im Ausland nicht zugänglich sind. Der Grund sind die lizenzrechtlichen Bestimmungen, unter welchen Filme, Serien oder Sendungen eingekauft werden.

Bei einem guten VPN-Anbieter ist es möglich, aus Hunderten von Servern auf der ganzen Welt zu wählen und sich in
einem Land ins Internet einzuloggen, für das der Medieninhalt lizensiert ist.

Situation 3:

Preisdiskriminierung

Je nach Buchungsort unterscheiden sich die Preise von Flugtickets. Das hängt nicht immer damit zusammen, dass sich Airlines von Bewohnern eines bestimmten Landes mehr Profit erhoffen. Teilweise kommt auch vor, dass bestimmte Aktionen nur im Ausland (oder umgekehrt) buchbar sind oder dass zeitlich begrenzte Aktionen in anderen Zeitzonen noch verfügbar sind.

Ein VPN erlaubt, Buchungsportalen einen anderen Aufenthaltsort vorzutäuschen. Das «Time Magazin» hat vor einiger Zeit das Sparpotential vorgerechnet: So kostete ein Flug von Cartagena nach Bogotá beim günstigsten Anbieter in den USA 116 Dollar, jedoch nur 62 Dollar bei einer Buchung in einem kolumbianischen Reisebüro. Preisdiskriminierung gibt es nicht nur bei Fluglinien.

Situation 4:

Sicherheitssysteme

Wer sich bei Facebook einloggt oder seine E-Mail runterlädt, freut sich über die Sicherheitsmassnahmen im Hintergrund. Unter bestimmten Situationen ist es jedoch auch möglich, dass genau sie einen berechtigten Nutzer aussperren. Das ist meistens dann der Fall, wenn sich jemand aus dem Ausland oder mit einem unbekannten
Gerät einloggt. Das kann auch beim Online Banking geschehen: Wer sich beispielsweise von einem Land einloggt, dessen Banken sanktioniert werden, kann unter Umständen gesperrt werden. Besonders viele Horrorgeschichten kursieren um den Online-Bezahldienst Paypal. Auch hier schafft ein VPN zusätzliche Sicherheit.

Situation 5:

Netzneutralität dank VPN

Unter Netzneutralität wird die Verpflichtung verstanden, alle Inhalte im Internet gleich zu behandeln. Das heisst, der Zugang zu bestimmten Informationsquellen darf nicht mittels einer Priorisierung anderer verlangsamt werden. Der Grundsatz ist jedoch in immer weniger Ländern eine Selbstverständlichkeit. So hat etwa die amerikanische Telekommunikations-Aufsicht FCC erst vor wenigen Wochen die strikten Regeln zur Gleichbehandlung von Daten im Internet abgeschafft.

Es sind aber nicht immer Staaten, welche den Zugang zu bestimmten Diensten verwehren. Im Flughafen von Kuala Lumpur war zum Beispiel aus unerklärlichen Gründen Hotmail gesperrt. Wer seine Mails checken wollte, wurde zum Konkurrenten Yahoo umgeleitet. Auch
Unterkünfte sperren gerne VoIP-Anrufe oder P2P-Netzwerke zum Herunterladen von Torrents. In all diesen Beispielen kann ein VPN die Verbindung beschleunigen.

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