Auf der Suche nach krankheitsresistenten Bohnensorten musste bisher eher auf gut Glück hin gekreuzt werden. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben nun einen Methode entwickelt, mit der die Resistenz von Kreuzungen besser voraussagen lässt.
«Kern der neuen Methode ist, von Bohnen, die sich potenziell für die Züchtung neuer resistenter Sorten eignen, ein genetisches Profil zu erheben», erläutert die ETH in der entsprechenden Mitteilung. ETH-Doktorandin Michelle Nay hat dafür 316 verschiedene Bohnensorten aus dem Fundus des internationalen Zentrums für tropische Landwirtschaft (CIAT) zusammengestellt. Für jede der Bohnenlinien wurde ein Erbgutprofil erstellt und die nur in gegen einen für die Angular-Leaf-Spot-Krankheit verantwortlichen Pilz resistenten Bohnen vorkommenden genetischen Marker identifiziert.
Damit lasse sich einschätzen, welche spezifischen Kreuzungen wahrscheinlich gegen den jeweiligen lokalen Stamm des Schadpilzes resistent seien, erläutert Forschungsgruppenleiter Bruno Studer in der Mitteilung. Für den Professor für Molekulare Pflanzenzüchtung ist dies insbesondere «für Menschen, die dringend auf Bohnen angewiesen sind, eine gute Nachricht». Mit den pilzresistenten Bohnen will er «zwei Fliegen mit einer Klappe» schlagen. Sie sollen zum einen den Einsatz von Pestiziden verringern und zum anderen auch Bauern, die keinen Zugang zu Pflanzenschutzmitteln haben, eine gute Ernte ermöglichen.
Die von den Forschern entwickelte Analysetechnik zeichnet sich darüber hinaus durch ihre Einfachheit und geringe Kosten aus. Offener Zugang zu allen im Rahmen des Projekts erarbeiteten Erkenntnissen soll zudem gewährleisten, dass «genau die Leute, die wirklich Zugang zu solchen Ressourcen haben müssen», erreicht werden, erläutert Nay. hs