fbpx
StartNewsIn Blockchain Startups der Frühphase investieren

In Blockchain Startups der Frühphase investieren

Die Schweizer Investmentgesellschaft CV VC und das Zuger Verbriefungsunternehmen GenTwo Digital haben ein aktiv gemanagtes Investment-Zertifikat mit Schweizer ISIN auf den Markt gebracht. Das Anlageprodukt investiert in aussichtsreiche Blockchain-Startups der Frühphase, richtet sich an professionelle Anleger und kann ausserbörslich erworben werden. «booster» sprach mit Olaf Hannemann und Philippe A. Naegeli, den Co-Foundern beider Unternehmen.

 

Herr Naegeli, GenTwo durften wir letztes Mal schon kennenlernen. Allerdings noch ohne den Zusatz «Digital» im Namen. Haben Sie sich umfirmiert?


Naegeli: Keineswegs. Es handelt sich um unser Tochterunternehmen. Assetmanager, Family Offices, Banken oder auch Venture-Capital-Firmen nutzen GenTwo Digital, um digitale Assets zu verbriefen.

Wozu die zweite Firma? Hätte ein Unternehmen für alle Vermögenswerte nicht gereicht?


Naegeli:  Doch, bestimmt. Aber GenTwo Digital ist im November 2018 im Zuge eines Joint Ventures mit CV VC und Inacta – den Gestaltern des Crypto Valley – entstanden. Unsere Partner bereichern GenTwo Digitals Verbriefungsaktivitäten mit ihrem einzigartigen Wissen über die aufstrebende Blockchainindustrie. Ausserdem sind wir über GenTwo Digital selbst auch Teil des Crypto Valley geworden. 

Olaf Hannemann (links) und Philippe A. Naegeli (rechts) sind Co-Founder der Venture-Capital-Firma CV VC bzw. des Fintechs GenTwo Digital. Letzteres hat sich auf die Verbriefung von digitalen Vermögenswerten spezialisiert und für
CV VC eine Emissionsplattform zur Lancierung von Anlageprodukten mit Schweizer ISIN errichtet. Bild: ZVG

Silicon Valley kennen wir. Doch wo bitte liegt das Crypto Valley?


Hannemann: In der Schweiz sowie in Liechtenstein. Es bezeichnet ein florierendes Ökosystem aus ungefähr 900 Blockchain-Startups. Ca. die Hälfte der Firmen ist in Zug angesiedelt – dem Zentrum des Crypto Valley. 

Verstanden, Herr Hannemann. CV VC (bzw. Crypto Valley Venture Capital) trägt das Valley sogar im Namen. In welche Segmente investieren sie? 


Hannemann: Wir fokussieren auf Startups der ersten Entwicklungsphase, die ihre Anwendungen über Blockchain-Technologien entwickeln. Unser Augenmerk liegt auf sechs Bereichen, die künftig exponenziell wachsen dürften. Das sind Finance & Investing, Future of Work, Lifestyle & Health, Education & Science, Security & Identity sowie E-Commerce & Logistics.

Die Krypto-Industrie mit all ihren digitalen Währungen wird von einigen Skeptikern allerdings noch kritisch beäugt …


Hannemann: Nun ja, man muss da unterscheiden. Die Industrie vereint unterschiedliche Bereiche, die – wie ich übrigens finde – alle ihre Daseinsberechtigung haben. Da sind zunächst die Kryptowährungen wie Bitcoin, die als Wertaufbewahrungs- oder Zahlungsmittel genutzt werden. Es gibt aber auch Level-1-Technologien wie Ethereum, Cardano, Tezos oder Polkadot. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Werte auf den Blockchains zu tokenisieren. Zu guter Letzt werden auf Grundlage der Technologieanwendungen unterschiedlichste Geschäftsmodelle und industrielle Lösungen entwickelt. Wir fokussieren bis dato auf Letzterem und investieren in Startups, die auf Basis von Ethereum & Co. neue unternehmerische Konzepte entwickeln. 

Um welche Geschäftsmodelle geht es?


Hannemann: Ein interessanter Business-Case ist der von AdHash mit Sitz in Bulgarien. Es geht um digitales Marketing, das Mittelsleute überflüssig macht. Ausserdem vermeidet es Fake-Klicks und falsche Likes. Weil AdHash Werbetreibende und Publisher direkt miteinander verbindet, lässt sich das Marketingbudget effizienter einsetzen und die Werbung präzise und ohne Friktionen platzieren. Ein anderes interessantes Startup ist Sprinter. Dieses offene Plattformmodell aus Chicago schreibt IT-Projekte für unabhängige Entwickler aus. Sobald ein Milestone absolviert ist, wird der Arbeitsschritt vergütet. Über einen sogenannten «Smart Contract» lässt sich das Projekt bis zum Abschluss effizient managen. Beide Startups – AdHash und Sprinter – haben unser dreimonatiges CV Labs-Inkubationsprogramm in Zug durchlaufen.

Das schweizerische Zug wird auch als Crypto Valley bezeichnet. Das florierende Ökosystem gilt als Zentrum der schnell wachsenden Blockchain-Industrie und ist das Zuhause von ca. 900 aussichtsreichen Startups, die sich zu einem grossen Teil noch in der Frühphase befinden. Bild: ZVG

GenTwo Digitals Geschäftsmodell ist nicht blockchainbasiert. Dennoch haben Sie investiert …


Hannemann: GenTwo Digital macht digitale Assets – also Kryptowährungen und Token – sowie viele junge Blockchainunternehmen für eine breitere Anlegerschaft zugänglich. Somit passt der Verbriefer perfekt in unser Anlageuniversum.

Welche allgemeinen Erwartungen haben Sie an ein Startup?


Hannemann: Da es sich um Unternehmen der Frühphase handelt, ist uns die Teamzusammensetzung sehr wichtig. Die Mitarbeiter müssen sich gut ergänzen, die notwendigen Erfahrungen aufweisen und motiviert sein. Sollte es mal anders laufen als geplant – was bei Startups eigentlich immer der Fall ist – müssen die Gründer in der Lage sein, flexibel und proaktiv auf Kursänderungen zu reagieren. Wichtig ist natürlich auch die Idee: Kann das Geschäft gross werden? Löst der Business-Case ein existierendes Problem oder ruft er gar neues Kundeninteresse hervor? Doch Achtung: Manchmal ist der Markt noch nicht reif für die Idee. Oder es ist bereits zu spät. 

Wie können Anleger profitieren?


Naegeli:  Über eine Investition in das aktiv gemanagte Anlagezertifikat (AMC) mit Schweizer ISIN, das CV VC Ende letztes Jahr lanciert hat. GenTwo Digital hat dazu eine ausserbilanzielle Verbriefungsplattform errichtet. 

Die zur Lancierung des Anlageprodukts unbedingt notwendig war?


Naegeli:  Nun, CV VCs Blockchain-Startups gehören zu den sogenannten «non-bankable» Assets. Viele dieser neuen, aussichtsreichen Vermögenswerte lassen sich nur schwer in traditionelle Portfolios einbinden. Dazu ist ein in-frastrukturkompatibles Anlageinstrument wie ein AMC nötig, über das sich nicht bankfähige Vermögenswerte verbriefen lassen. Durch Nutzung unserer Verbriefungsplattformen können Institutionelle (Assetmanager oder Banken) konventionelle Anlageprodukte auf jegliche Art von Vermögenswerten einfach und direkt emittieren. 

GenTwo Digital hat CV VC also Infrastruktur zur Verfügung gestellt? 


Naegeli:  Ganz genau. GenTwo Digital fungiert als Brücke zwischen dem traditionellen Finanzmarkt und der schnell wachsenden Krypto-Welt. Dank unserer modernen, ausserbilanziellen Verbriefungslösung werden demnächst noch viele weitere institutionelle Investorengelder in die junge digitale Branche fliessen können.  

Weitere Infos unter
cvvc.com g2d.io

Mehr

Erster BOOM Summit war erfolgreich

Die Veranstalter des BOOM Summit bezeichnen die Premiere als gelungen. Auf der Basler Gesundheitskonferenz tauschten...

Fotokite sichert sich 10 Millionen Franken Kapital

Fotokite hat in seiner jüngsten Serie-B-Finanzierungsrunde 10 Millionen Franken erlöst. Mit diesen Mitteln strebt die...

Pregnolia steht bei Women’s Health Innovation Summit Europe im Finale

Die Pregnolia AG ist eine der zehn Finalistinnen zur Präsentation ihrer Diagnostikmethoden am Women's Health...

Swiss Fair Trade vergibt erstmals den Fair Fashion Award

Der Branchenverband Swiss Fair Trade vergibt zusammen mit der Amphora-Stiftung zum ersten Mal den Fair...

Swissnex Climate Startup Bootcamp startet in San Francisco

Fünf Klimatechnik-Start-ups sind am 16. April in die erste Woche des Swissnex Climate Startup Bootcamps...

Berlin bekommt voll pflanzlichen REWE-Markt

REWE hat in Berlin-Friedrichshain seinen ersten veganen Supermarkt eröffnet. Die in Köln ansässige Detailhändlerin bietet...

PAUT reinigt Bus mit Molkeschaum von ciaras

Die Postautobetriebe AG Unteres Toggenburg (PAUT AG) ist neuer Kunde der Gossauer ciaras AG. Deren...

ETH entwickelt Roboter für Asteroidenerkundung

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) entwickeln einen Roboter, der auch in geringer Schwerkraft...

NewsTech revolutioniert

In der Schweiz werden so viele Unternehmen gegründet wie noch nie, doch nur Sichtbarkeit verhilft...

Circunis wird von Seedling Foundation gefördert

Circunis hat die Finanzierung für den Aufbau eines Online-Marktplatzes gesichert, über den überschüssige Lebensmittel und...

Biochemie soll Passwörter schützen

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich arbeiten an Einwegfunktionen, die auf DNA basieren. Damit könnten...

Elektrische Lastenvelos überzeugen Betriebe

Insgesamt 37 Innerschweizer Betriebe haben sich bei einem Netzwerktreffen über den Einsatz von E-Cargobikes ausgetauscht....

Anzeige

spot_img

News

Innovation