Was macht Ihrer Meinung nach den Standort Schlieren so attraktiv für Unternehmen und Start-ups? Die Bereitschaft der Behörden, Verwaltung, Wirtschaft und Gewerbe etwas zu bewegen. Dazu natürlich auch die namhaften Partner, die nach Schlieren gezogen sind wie Zühlke, IFJ, Venture Kick, Venture Lab und weitere.
Wie sollten junge Unternehmen gefördert werden? Nicht durch den Staat, sondern durch die Wirtschaft selbst. Die Standortförderungen der Kantone, Regionen und ganz wichtig der Städte sollen das Netzwerk bilden und für die Existenz und Auffindbarkeit der Förderstellen sorgen, so, wie es sich in Schlieren abspielt.
Was verbindet Sie mit Schlieren? Nach 20-jähriger Tätigkeit natürlich sehr viel. Es sind die Menschen, die Firmen, die mich bewegen wie auch die Stadt und Behörden als Arbeitgeber. Die Wirtschafts-, Gewerbe- und Hauseigentümerverbände, die uns nicht nur fordern, sondern auch unterstützen.
Seit bald 20 Jahren sind Sie unermüdlich als Standortförderer der Stadt Schlieren im Einsatz. Ihr Erfolg lässt sich mehr als sehen. Was ist Ihr Erfolgsrezept?Hartnäckigkeit, Ausdauer, die 36-jährige Immobilienerfahrung als Immobilienökonom und meine täglichen Mottos «nichts ist unmöglich» und «man muss Menschen mögen». Dazu eine Portion Organisationstalent und Führungsqualitäten, die ich mir in 1 100 Diensttagen in der Armee erarbeitet habe. Was es auch immer braucht, ist «Humor». Darum mein Einsatz im OK von «Schliere lacht», ein 10-tägiges Stadtfest, welches alle 4 Jahre stattfindet.
Schlieren hat sich im in den letzten 10 Jahren enorm verändert. Wo sehen Sie das weitere Entwicklungspotenzial von Schlieren für die kommenden 10 Jahre? Das Potenzial liegt darin, das jetzt erlangte Image und die Ausstrahlung weiter auszubauen und in die Nähe zu Zürich und den dazu passenden Slogan «Schlieren – wo Zürich Zukunft hat» zu vertrauen. Auch die städtische Infrastruktur muss weiterentwickelt werden. Ich kenne keine andere Schweizer Stadt, die so bescheiden punkto Sportanlagen, Kultur- und Verwaltungsgebäuden lebt.
Gibt es für Schlieren eine geplante Obergrenze an Wohn- und Arbeitsplätzen, oder muss in Schlieren bald in die Höhe gebaut werden, um weiterwachsen zu können?Es gibt keine Obergrenze und es braucht auch keine. Der Markt wird dies von alleine regeln.
Sie pendeln jeden Tag von Ihrem Wohnort an Ihren Arbeitsplatz in Schlieren. Woher nehmen Sie die Energie, sich so hingebungsvoll für Schlieren einzusetzen und jeden Tag noch zusätzlich 2 Stunden mit der Bahn zu pendeln? Die Bahnfahrt ist für mich physisches Herunter- wie auch Herauffahren, aber auch Zeit, um bei rund 50-70 E-Mails pro Tag die Übersicht zu behalten.
Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie frei wählen könnten? Dass sich Schlieren mehr zutraut, ich noch weiter dabei sein darf und die kommenden Wahlen und Neukonstitutionen uns weiterbringen.
Albert Schweizer
Albert Schweizer (57) ist gelernter Zimmermann, Immobilienverwalter und Immobilienökonom. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Für Hobbies bleibt ihm wenig Zeit, er trauert der Zeit in jungen Jahren als Leichtathlet im 800-Meter-Lauf nach.