In Lenzburg wird innerhalb von fünf Monaten ein nachhaltiges Mehrfamilienhaus aus Holz gebaut. Möglich wird dies dank einer neuen Hybridbauweise, welche die AXA, die Renggli AG und die Berner Fachhochschule entwickeln und umsetzen.
Bei der neuen Bauweise werden Wohnungen als Raummodule vollständig vorgefertigt. Dabei werden auch schon Bäder, Küchen, Türen, Fenster und Beläge eingebaut sowie die Leitungen der Gebäudetechnik eingezogen. Dieser Schritt wird von der auf Holzbau spezialisierten Renggli AG in Schötz LU vollzogen. Währenddessen wird in Lenzburg das Untergeschoss erstellt und eine Stahlstruktur aufgebaut. Anschliessend werden die vorgefertigten Module mit Tiefladern angeliefert und innerhalb von Stunden montiert. Dabei müssen die Module nur noch in das Stahlgerüst eingesetzt, miteinander verbunden und die Gebäudetechnik angeschlossen werden.
«Dieses neue Bausystem ist ein Schritt in Richtung Manufacturing 4.0 in der Bauwirtschaft», wird Roman Hausammann vom Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur der Berner Fachhochschule in einer Mitteilung der AXA zitiert. Dank der neuen Bauweise können Wohnungen nicht nur schneller gebaut werden. «Durch die Vorfertigung, die Standardisierung der Wohnungen und die resultierende Skalierung können die Kosten pro Wohnung in Zukunft deutlich gesenkt werden», so Max Renggli, CEO der Renggli AG. Dies schlage sich letztendlich auch im Mietzins nieder. Das Mehrfamilienhaus wird nach dem Minergie-A-Standard gebaut. Eine Photovoltaikanlage produziert Strom für den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV), und geheizt wird mit erneuerbarer Wärme von einer Erdsonden-Wärmepumpe. Das Hybridbausystem wurde im Rahmen eines Innovationsprojekts von Innosuisse entwickelt.