Forscher der ETH Zürich habe gemeinsam mit israelischen Kollegen eine Möglichkeit entwickelt, mit der fast alle beliebige Objekte zu Datenspeichern gemacht werden können. So kann etwa eine Brille ihre Herstellungsanleitung in sich tragen. Als Speichermedium dient die Erbsubstanz DNA.
Lebewesen tragen ihre eigene Bau- und Betriebsanleitung in Form von DNA in sich. Künftig sollen auch unbelebte Objekte eine DNA haben, in der sie Informationen speichern können. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben gemeinsam mit Kollegen aus Israel eine Methode dafür entwickelt.
Zur neuen Methode haben Forschungen an der ETH und in Israel in den vergangenen Jahren beigetragen, wie es in einer Mitteilung heisst. ETH-Forscher haben etwa eine Methode gefunden, um Produkte mit einem in winzigen Glaskügelchen eingegossenen DNA-Strichcode zu kennzeichnen. Die Technologie wird mittlerweile von der ETH-Ausgründung Haelixa kommerzialisiert. Der israelischer Computerwissenschaftler Yaniv Erlich hat zudem eine Methode entwickelt, mit der es theoretisch möglich ist, 215.000 Terabytes an Daten in einem einzigen Gramm DNA zu speichern.
Die Forscher haben ihre Ansätzen nun zusammengeführt. Mit ihrer gemeinsamen Methode können beinahe alle beliebigen Gegenstände zu Datenspeichern werden. «DNA ist derzeit die einzige Datenspeicherform, die auch in flüssiger Form vorliegen kann. Dies erlaubt es uns, sie in Objekte jeglicher Form einzubringen», sagt Erlich. Als Beispiel haben die Forscher einen Plastikhasen mit dem 3D-Drucker hergestellt, der seine eigene Druckanleitung in sich trägt.
Die Technologie könnte aber nicht nur genutzt werden, um Herstellungsanleitungen zu kodieren. Laut der ETH könnten etwa auch verstecke Informationen in Objekte eingebaut werden. Mit einer Brille, die Informationen in DNA-Molekülen in sich trägt, liesse sich sogar problemlos die Sicherheitskontrolle am Flughafen passieren, sagt Erlich. Die Methode könnte aber auch genutzt werden, um Medikamente oder Baustoffe wie Klebemittel zu kennzeichnen. ssp