Nicht nur Start-ups schlagen fehl, sondern auch Unternehmen scheitern immer wieder an Innovationsvorhaben. Obwohl bereits einige «FuckUp Nights» quer durchs Land zelebriert werden, ist das Scheitern innerhalb der Schweiz immer noch ein grosses Tabuthema. Nichtsdestotrotz hat das PFLab sich getraut, alle gescheiterten Innovationsvorhaben der letzten fünf Jahre in einem kleinen schwarzen Buch zusammenzutragen.
Das PFLab Fail Book
Als vor fünf Jahren der Innovationsprozess für neue Geschäftsvorhaben bei PostFinance entstand, wusste noch niemand, wo diese Reise hinführen wird. Zu diesem Zeitpunkt wusste auch niemand so genau, wie man mit Fehlern umgeht oder wie man im Geschäftsumfeld scheitert. Der Prozess verhalf zwar dem Innovationsteam, rasch mit Zukunftsthemen zu experimentieren, Erkenntnisse zu gewinnen und diese für PostFinance zu konkretisieren, jedoch wurde schnell klar, dass Innovationen schwierig zu planen sind und meist nicht so verlaufen, wie man es sich zu Beginn erhofft hat. Solche Fehlschläge werden dann nicht einfach archiviert und vergessen, sondern landen auf einem Ideen-Friedhof. Dieser zeigt, dass Misserfolge für ein Innovationsteam genauso wichtig sein sollten wie die Erfolge, dass man daraus lernen kann und die Misserfolge genauso gefeiert werden müssen. Deshalb lag es auf der Hand, einen Einblick in all die Erkenntnisse über misslungene Innovationsvorhaben und deren «Learnings» für die Mitarbeitenden der PostFinance, aber auch für die Innovationscommunity des PFLabs zu geben. Ganze 63 gescheiterte Vorhaben sind zu einem Buch zusammengetragen worden. (Anmerk. d. Red.: 65 Vorhaben in der Neuauflage). Das kleine schwarze Buch steht nun als Symbol für die Fehlerkultur und den Mut zu zeigen, dass nicht alles funktioniert. Die schnellen Erkenntnisse und die weiteren Schritte daraus sind wichtig. Im Innovationsumfeld wird das schwarze Fail-Buch immer dicker sein als das Erfolgsbuch. No pain no gain. Aber: Fail fast, fail often, learn and try again.