Das in Neuenburg ansässige Technologie-Innovationszentrum CSEM hat gemeinsam mit dem norwegischen Jungunternehmen ClexBio aus Stammzellgewebe funktionelle menschliche Venen gezüchtet. Bei ersten vorklinischen Versuchen lösten die Implantate laut einer Medienmitteilung nach der Einpflanzung keine Immunreaktion aus. Stattdessen seien sie von den eigenen Zellen der an chronischer Veneninsuffizenz leidenden Personen besiedelt worden und hätten sich in funktionelles Gewebe verwandelt, «das sich in den Körper integriert und mit ihm wächst – eine wirklich regenerative Lösung und ein möglicher Durchbruch in der modernen Medizin», so das CSEM.
Die beiden Partner haben ihre Zusammenarbeit Mitte 2022 mit finanzieller Unterstützung der norwegischen Regierung begonnen. Für ihr Projekt Supervene entwickelten und testeten sie den Prototyp eines Bioreaktors. Dabei brachte ClexBio seine Kompetenzen in der regenerativen Medizin, seine IP-Plattform VivoSet und sein umfassendes Wissen über Hydrogele ein. CSEM-Ingenieurinnen und -Ingenieure steuerten ihre Expertise hinsichtlich Automatisierung, mikrophysiologische Systeme und intelligente Labortechniken bei.
«VivoSet ist eine neue Technologie, die das unglaubliche Potenzial neuartiger Zelltherapien freisetzen kann», wird Stéphanie Boder-Pasche, Senior Projektmanagerin für zelluläre Mikrotechnologien am CSEM, zitiert. Dabei ist die Verwendung eines geschlossenen Systems laut Armend Håti, CEO und Mitbegründer von ClexBio «eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir in Zukunft Studien am Menschen durchführen und das Produkt unter GMP-Bedingungen im grossen Massstab vermarkten können». ce/mm