Neue Technologien werden das Konsumverhalten grundlegend verändern, prognostiziert eine Studie der KPMG AG und des Gottlieb Duttweiler Instituts. Sie macht zudem einen Bedeutungsverlust von Besitz aus. Beides führe zu einer Entortung des Konsums.
In der Studie «Das Ende des Konsums – Wenn Daten den Handel überflüssig machen» untersuchen die KPMG AG und das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) die voraussichtliche Entwicklung des Handels in den nächsten Jahrzehnten. «Neue Technologien und eine nachlassende Bedeutung von Besitz», hätten «das Ende des Konsums, wie wir ihn heute kennen» zur Folge, schreiben die Analysten in einer Mitteilung zur Studie. Sie gehen von einer bereits eingeleiteten Transformationsphase aus, die zu einer «Entortung» des Konsums führen werde.
Zwar werde der Mensch auch in der Zukunft physische Grundbedürfnisse durch Waren erfüllen
Technologien wie Mixed Realities, das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz und Neurotechnologie würden jedoch die Entstehung von Bedürfnissen und den Weg ihrer Erfüllung grundlegend verändern. In einer Zusammenfassung der Studie gehen die Autoren davon aus, dass die meisten Menschen «im Zeitalter der grossen Verknüpfung» über eine «direkte, kabellose Hirn-Computer-Schnittstelle» verfügen werden. Damit gingen reale und virtuelle Konsumwelt ineinander über. Als zweiten Treiber des künftigen Konsumverhaltens machen die Studienautoren «eine Verschiebung vom Besitzen zum Nutzen» aus. In der Mitteilung werden als Beleg die Entstehung von Unternehmen wie Uber, Netflix und Spotify genannt. Es sei vermutlich «wagemutig, eine Studie solchen Inhalts vorzulegen», schreibt Stephan Fetsch, Partner und Head of Retail der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in der Studienzusammenfassung. Die Autoren bezweckten jedoch damit, einen «Anstoss zu einem grundsätzlichen Nachdenken über den möglichen Wandel des Konsums vorzulegen».