Massnahmen für eine nachhaltige Wirtschaft weisen auch den Weg aus der COVID-19-Krise, heisst es in einer gleichlautenden Medienmitteilung von öbu und swisscleantech. Doch das Zeitfenster, um Schritte gegen die Klimakrise und weitere ökologische und soziale Bedrohungen zu unternehmen, schliesse sich schnell. Beide Wirtschaftsverbände haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin warnen sie davor, dass bei der Krisenbewältigung nur wirtschaftliche Aspekte im Fokus stehen.
Zwar seien Märkte gut geeignet, um ökonomische Effizienz zu schaffen. Sie seien jedoch nicht geeignet, Widerstandsfähigkeit gegen gesellschaftliche Schocks zu kreieren. Auch das habe die aktuelle Pandemie vor Augen geführt. Deshalb müssten sich Volkswirtschaften besser auch gegen die sich anbahnenden globalen Krisen durch den Verlust an Biodiversität und den Klimawandel wappnen.
Zur Bewältigung von Krisen brauche es beides: politische Rahmenbedingungen, die Resilienz und Nachhaltigkeit einfordern, sowie die Wirtschaft, die dies effizient umsetze, betont öbu-Präsident Arthur Braunschweig. «Ich hoffe, dass wir die Corona-Krise auch als Chance verstehen, um unser Wirtschaftssystem stabiler zu machen, zum Wohl der Gesellschaft und innerhalb der ökologischen Grenzen.»
In diesem Zusammenhang beurteilen öbu und swisscleantech Programme, die öffentliche Investitionen und den Konsum steigern, eher skeptisch. Stattdessen befürworten sie verstärkte Massnahmen zur Förderung einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Wirtschaft. Dazu zählen eine Kreislaufwirtschaft, die Dekarbonisierung der Schweiz und ein zukunftsorientierter Strukturwandel im Land. mm